Time to say goodbye, Oxford!

Unsere Sachen sind gepackt und sind auf die eine oder andere Weise wieder nach Wien gebracht worden. In Oxford haben wir nur noch unsere beiden Fahrräder, je zwei Packtaschen, eine Lenkertasche und einen Korb gefüllt mit dem, was wir in den nächsten sechs Wochen auf unserer Fahrradfahrt von Oxford nachhause brauchen werden. Nach mehr als 1,5 Jahren müssen wir uns nun also wirklich von Oxford verabschieden!

Wir haben die Zeit in Oxford  sehr genossen und daher wollen wir diesen Abschied zum Anlass nehmen um euch unsere Lieblingsplätze vorzustellen:

1. Unser Spazierweg entlang der Themse und des Oxford Canal

Am Abend haben wir sehr gerne noch eine Runde zu Fuß gedreht und sind meist den selben Weg spaziert: bei der alten Drehbrücke vorbei und unter der niedrigen Eisenbahnbrücke durch, dann stromaufwärts die Themse entlang am „Thames Foot Path“, bei Port Meadow über den „Willow Walk“, am Oxford Canal entlang bei den Hausbooten vorbei und schließlich beim Isis Lock wieder nachhause zurück. Eine wirklich nette Runde! Nicht nur zum Spazieren, sondern auch zum Laufen gehen sehr gut geeignet.

Was wir an warmen Abenden sehr gerne gemacht haben, war unser Essen und eine Picknickdecke mit nach draußen zu nehmen und am Themseufer zu essen. Herrlich! Erst diesen Sommer haben wir entdeckt, dass sich die Themse auch gut für erfrischende Bäder eignet und so waren wir ein paar Mal nach dem Laufen noch kurz Baden.

2. Burgess Field und Port Meadow – oder „Wo die wilden Hasen wohnen“

Wollten wir nicht nur ganz kurz laufen gehen (unsere Spazierrunde ist in etwa 3,5 km lang), sind wir noch weiter über die große Weide Port Meadow und durch Burgess Field gelaufen. In diesem Naturreservat tummeln sich Wildkaninchen, die uns immer wieder entzückt haben! Auch auf Port Meadow sind oft Tiere unterwegs – Rinder, Pferde, Hunde und viele Vögel – und wir haben dort einige spektakuläre Sonnenuntergänge erlebt.

3. Society Café

Das Society Café Oxford liegt in der St. Michael’s Street, einer Seitenstraße der Haupteinkaufsstraße Cornmarket Street im Herzen Oxfords. Wir haben diese Gegend eigentlich immer eher gemieden, weil sie mit Touristen vollgestopft und sonst eher uninteressant ist. Daher haben wir das Society erst entdeckt, als uns Martins Schwester und ihr Freund (zum zweiten Mal!) im Frühjahr in Oxford besucht haben. Was für ein Glück, dass wir es überhaupt gefunden haben! Dort gibt es nicht nur ausgezeichneten Kaffee und verführerisch gute Torten und Brownies, sondern auch eine sehr entspannte Atmosphäre, die zum langen Verweilen einlädt. Mimi hat das Ambiente dort so ansprechend gefunden, dass sie die letzten drei Monate im Society gearbeitet hat und nun auch einiges über Spezialitätenkaffees und verschiedenste Zubereitungsmethoden weiß… Ihre lieben Kollegen wird sie besonders vermissen! Der Kaffee schmeckt übrigens so gut, dass Martin jetzt auch zum Kaffeetrinker geworden ist! 🙂

Mimi bereitet einen V60 Filterkaffee zu

4. Rickety Press

In Oxford gibt es viele tolle, teils Jahrhunderte alte Pubs, aber unser liebstes ist eindeutig das Rickety Press in Jericho, ein eher unkonventionelles Pub, das es erst seit ein paar Jahren gibt. Wir waren mit allen unseren Besuchern dort und sie waren gleichermaßen begeistert wie wir von den sogenannten „Dodo Burgers“, den Sauerteigpizzen und dem Craft Lager.

Ganz im Allgemeinen werden wir die Pubkultur Englands vermissen! Wir waren oft sehr positiv überrascht, was für großartige Pubs man auch mitten im Nichts am Land findet. Oft wirken diese eher wie zweite Wohnzimmer und sind mit den alten Holzbalken und offenen Kaminen sehr gemütlich. Nur mit dem lauwarmen und Kohlensäure-armen Ale konnten wir uns nicht so recht anfreunden….

5. Oxford Yarn Store

Das örtliche Wollgeschäft, geführt von Karen und James, ist eigentlich nicht wirklich ein gemeinsamer Lieblingsplatz, muss aber dennoch in dieser Liste aufgeführt werden, da Mimi sehr viel Zeit dort verbracht hat. In den letzten Monaten ist der Strickclub am Donnerstag Abend zu einem wichtigen wöchentlichen Fixpunkt und die anderen Teilnehmerinnen zu lieben Freundinnen geworden. Mimi hat dort viele verschiedene Stricktechniken gelernt, hunderte Meter Wolle gekauft (vieles davon auch schon verstrickt) und sogar für ein paar Tage im Geschäft gearbeitet.

6. Die Buchhandlungen

Bücher spielen in Oxford eindeutig eine sehr große Rolle und die Geschichte der Universität und Colleges ist eng mit der ihrer Bibliotheken verbunden. In den Bibliotheken selbst haben wir nicht sehr viel Zeit verbracht (obwohl eine geführte Tour durch die Bodleian Libraries durchaus empfehlenswert ist!), dafür waren wir immer wieder in den großartigen Buchhandlungen um zu schauen, zu blättern, in Bücher hineinzulesen und ab und zu auch eines mit nach Hause zu nehmen. Besonders beeindruckend ist Blackwell’s in der Broad Street, eine Oxforder Institution, die sich über mehrere Geschoße und zwei angrenzende Gebäude erstreckt. Im Keller gibt es eine unglaubliche Auswahl an Fachliteratur und populärwissenschaftlichen Büchern aller möglichen Disziplinen. Man kann dort leicht mehrere Stunden am Stück verbringen!

7. Die Colleges

Das Oxforder Stadtbild ist geprägt von den vielen Colleges mit ihren Kirchen, grünen Innenhöfen, Speisesäalen und Bibliotheken. Insgesamt besteht die Universität Oxford aus 38 Colleges und sechs „Permanent Private Halls“ – wir haben es bei weitem nicht geschafft sie alle zu besuchen. Einige, die uns besonders gut gefallen haben, sind: Balliol – eines der ältesten Colleges mit einer mittelalterlichen „Hall“ (Mimi hat hier auch unterrichtet), Worcester – mit einem wunderschönen Park mit eigenem kleinen See, Magdalen – das vielleicht schönste College mit riesigem Park in dem Rehe weiden, und Keble – erst 1870 aus Backstein gebaut, damals ein Skandal, da Ziegel nicht als fein genug galten und für Fabriken und andere Nutzgebäude reserviert waren.

8. Zu guter letzt: unsere Wohnung

In Oxford eine Wohnung zu haben, in der wir uns wohl fühlen, in die wir Freunde zum Essen oder Spiele spielen einladen können und in der wir Gäste auch über Nacht beherbergen können, war auch sehr wichtig! Außerdem war unsere Wohnung auch super gelegen, gleichzeitig sehr zentral und in der Nähe von viel Grün – davon haben wir hier schon einmal geschwärmt.

So, nun können wir uns auf unsere Räder schwingen, auf einen letzten Kaffee in der St. Michael’s Street vorbeischauen und dann geht unser Abenteuer auch schon los! Mehr dazu könnt ihr dann in weiteren Beiträgen bzw. auf Instagram lesen.

3 Gedanken zu „Time to say goodbye, Oxford!“

  1. Danke für Euren „Abschiedsbericht“! Ich wünsche Euch ein gutes Heimradeln – natürlich erwarten Eure Blog-Leserinnen und -Leser viele weitere Berichte von dieser speziell für Schlechtradlerinnen wie ich es bin unvorstellbaren Odyssee!

    Alles, alles Gute
    passt auf Euch auf!!!!!!

  2. What a wonderful summary, like a walk with you as guides in your temporary home in Oxford. I remember the strange, mixed feelings of leaving a home, a newer way of life, to go home to the „old“ ways. What a good idea to do that transition by a bike adventure!
    God tur! Kram
    Ida

  3. Liebe Mimi!
    Lieber Martin!
    Verständlich ist der von mir (vermeintlich?) durchklingende Abschiedsschmerz.
    So schön sind/waren eure Berichte und Fotos.
    Sehr selbstsüchtig von mir: Groß die Freude, euch wieder öfter zu sehen können.
    Eine schöne Heimreise und viele weitere schöne Erlebnisse wünscht euch Gabi!!!!!!!!!!!!!!!!!

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